Einzigartiges Biotop mit zahlreichen geschützten Pflanzen in Graz gerettet

Schopfige Traubenhyazinthe - ©.: F. Weihmann

Auf Anregung und mit fachlicher Begleitung des Steirischen Naturschutz-bundes, Regionalstelle Graz, wurde eine im Grazer Stadtgebiet einmalige Fläche - ein sogenannter Halbtrockenrasen - mit seltenen und streng geschützten Pflanzen wiederhergestellt.

Das Areal im Norden von Graz, auf dem über 60 Pflanzenarten nachgewiesen werden konnten, war in den letzten 20 Jahren zunehmend verbuscht, was zum Verschwinden einiger Arten geführt hätte. Nach Abschluss entsprechender Verfahren durch die Grazer Behörden wurden auf Basis eines vom Naturschutzbund und der Botanikerin Dr. Susanne Leonhartsberger erstellten Biotop-Management-Plans nunmehr invasive Gehölze entnommen, sodass seltene lichtliebende Arten wie die Schopfige Traubenhyazinthe,  die Sommerwurz und der Schlangenlauch sowie seltene Orchideenarten wieder einen idealen trockenwarmen Standort vorfinden.

Holzige Futterpflanzen für Schmetterlinge blieben dabei erhalten und Asthäufen für gefährdete Reptilien wurden aufgeschichtet. In Zukunft wird eine auf die seltenen Pflanzen abgestimmte schonende Mahd dafür sorgen, dass sich der Bestand erholen kann.

Mager- und Halbtrockenrasen zählen in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft zu den artenreichsten Biotoptypen, deren Erhaltung prioritär ist. Im gegenständlichen Fall war die Fläche im Grazer Norden, die der Holding Graz gehört, zunehmend verbuscht. Auf Anregung von Grazer BotanikerInnen hat sich die Leiterin der Regionalstelle Graz des Naturschutzbundes Steiermark, Andrea Pavlovec-Meixner, gemeinsam mit dem Naturschutzbund-Biologen Frank Weihmann für eine Wiederherstellung der Fläche durch Entnahme von Neophyten und Bodendeckern und künftige schonende Pflege eingesetzt.

Durch das Zusammenwirken des Naturschutzbundes mit den zuständigen Behörden der Stadt Graz, der Holding Graz und der Gebäude- und Baumanagement Graz (GBG) konnte in einem über ein Jahr laufenden Prozess eine gute Lösung für die Erhaltung des Standorts gefunden werden. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, dieses in Graz einzigartige Biotop zu retten. Wäre es heuer zu keiner Lösung gekommen, wäre der Fortbestand der seltenen Pflanzenarten durch die bereits starke Veränderung ihres Lebensraums mehr als gefährdet gewesen. Unser Dank gilt allen am Zustandekommen beteiligten Mitarbeitern der Stadt und Holding Graz sowie der GBG“, so Andrea Pavlovec-Meixner.

 

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