Der Naturschutzbund Ennstal-Ausseerland lud im Rahmen eines LEADER-Projektes am 6. September zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Neophyten als invasive Arten“ in den Poschenhof in Wörschach. Nach der Begrüßung und einführenden Worten von Gerhard Schmiedhofer (Vizepräsident Naturschutzbund Steiermark, Bezirksstellenleiter Naturschutzbund Ennstal-Ausseerland) über die lokale Situation und die Herausforderungen der Neophytenbekämpfung moderierte DI Dr. Karin Hochegger (Europaschutzgebietsbetreuerin) die gut besuchte Veranstaltung, darunter auch Vertreter der Baubezirksleitung Liezen und Bezirksbauernkammer Liezen.
Drei Referenten berichteten in Fachvorträgen über ihre Erfahrungen im Ennstal-Ausseerland (Mag. Franziska Miller-Aichholz vom Naturschutzbund Ennstal-Ausseerland), dem Nationalpark Gesäuse (Mag. Christina Remschak vom Nationalpark Gesäuse) sowie in Oberösterreich und Salzburg (Mag. Claudia Wolkerstorfer, Technisches Büro für Ökologie & Landschaftsplanung, Biotopschutzgruppe HALM). In Österreich existieren derzeit rund 1100 Neophyten, viele davon haben sich bereits seit längerem bei uns etabliert.
Rund 20 dieser Arten wirken sich jedoch stark negativ auf die heimische Biodiversität aus. Drüsiges Springkraut, Staudenknöterich, Goldrute und andere eingeschleppte oder bewusst angepflanzte Arten breiten sich aufgrund ihrer starken Konkurrenzfähigkeit gegenüber einheimischen Pflanzen dauerhaft und großflächig aus. Diese als „invasiv“ bezeichneten Pflanzen führen vor allem in naturnahen Bereichen wie Halbtrocken- und Trockenrasen oder in Auwäldern zu großen Veränderungen in der Artengemeinschaft. Bei der Tagung wurden mit Neophyten einhergehende Probleme und Risiken erläutert, konkrete Beispiele für invasive Pflanzenarten vorgestellt und Erfahrungen mit Bekämpfungsmaßnahmen ausgetauscht.