Zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehören u.a. Eberesche, Elsbeere, Kahle Felsenbirne, Mehlbeere, Speierling, Traubenkirsche und Vogelkirsche , die im Baumlehrpfad zu finden sind. Die jeweilige Nummer in der Klammer neben dem Baum entspricht der Nummer beim Baumlehrpfad.

Näher beschrieben sind sie in den folgenden Baumportraits:

Eberesche (Sorbus aucuparia) (55)

Standort: Anspruchslos, auch auf kargen Böden; sonnig bis halbschattig

Herkunft: Europa, Asien

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 10 bis 15 Meter

Wurzelsystem: Tief- bis Herzwurzler

Blattform: Gefiederte Blätter mit 9–19 Fiederblättchen

Frosthärte: Extrem frosthart

Blütezeit: Mai bis Juni

Aussehen der Blüten: Kleine, weiße Doldenblüten

Reifezeitpunkt der Früchte: September bis Oktober

Fruchtart: Apfelfrucht

Ökologische Bedeutung: Wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Wildbienen und Schmetterlinge, Pionierbaum auf Rohböden, Erosionsschutz an Hängen, Erhöhung der Strukturvielfalt in Wäldern und Siedlungen, Bestäuberförderung im Frühling

Verwendung für den Menschen: Fruchtverarbeitung (Marmelade, Likör), Zierpflanze, Holz für Drechslerarbeiten

Giftigkeit: Frische Früchte leicht giftig (Blausäure-Vorstufe)

Die Eberesche, auch Vogelbeere genannt, wächst auf kargen Böden und wird 10 bis 15 Meter hoch. Typisch sind die weißen Blüten und leuchtend roten Beeren. Ökologisch ist sie Nahrungsquelle für Vögel und Bestäuber, sorgt für Bodenschutz und steigert die Biodiversität in vielen Lebensräumen. Für den Menschen sind ihre Früchte vielseitig nutzbar (nach Erhitzen ungiftig), ihr Holz wird gern für Drechslerarbeiten verwendet.

Elsbeere (Sorbus torminalis) (22)

Standort: Kalkhaltige Böden; sonnige, warme Standorte

Herkunft: Europa, Westasien

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 15 bis 25 Meter

Wurzelsystem: Tiefwurzler

Blattform: Gelappt, ahornähnlich

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: Mai

Aussehen der Blüten: Weiß, in lockeren Schirmrispen

Reifezeitpunkt der Früchte: September bis Oktober

Fruchtart: Apfelfrucht (Kernobst)

Ökologische Bedeutung: Nahrung für Wildtiere (Vögel, Kleinsäuger), Bestäuberinsekten

Verwendung für den Menschen: Holz sehr wertvoll (Möbelbau), Früchte früher gegessen oder destilliert

Giftigkeit: Ungiftig

Die Elsbeere erreicht 15 bis 25 Meter Höhe und liebt warme, kalkreiche Böden. Ihre weißen Schirmrispenblüten erscheinen im Mai, die Früchte reifen im Herbst. Ökologisch ist diese Beere wertvoll, da sie reichlich Nahrung für Vögel und Säuger bietet. Ihre Blüten sind attraktiv für Bestäuberinsekten. Für den Menschen ist die Elsbeere wichtig wegen ihres hochwertigen Holzes und der früher genutzten Früchte. Sie ist ungiftig.

Kahle Felsenbirne (Amelanchier laevis) (12)

Standort: Frische, durchlässige Böden; sonnig bis halbschattig

Herkunft: Östliches Nordamerika

Baumart: Laubbaum bzw. Großstrauch

Wuchshöhe: 3 bis 6 Meter

Wurzelsystem: Flachwurzler mit weitreichendem Wurzelwerk

Blattform: Eiförmig bis elliptisch, fein gesägt, rötlich im Austrieb

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: April bis Mai

Aussehen der Blüten: Weiße, sternförmige Blüten in lockeren Trauben

Reifezeitpunkt der Früchte: Juni bis Juli

Fruchtart: Beerenähnliche Sammelbalgfrucht

Ökologische Bedeutung: Frühblüher – wichtige Bienenweide, Früchte werden von Vögeln, Insekten und Kleinsäugern geschätzt, strukturreicher Strauch für Nistplätze

Verwendung für den Menschen: Zierstrauch in Gärten und Parks, Früchte essbar – Verwendung für Marmelade, Kompott, teils auch Rohverzehr, Holz wenig genutzt

Giftigkeit: Ungiftig, Früchte für Menschen und Tiere essbar

Die Kahle Felsenbirne ist ein kleiner Laubbaum oder Großstrauch mit einer Höhe von bis zu 6   Metern. Sie bevorzugt sonnige, durchlässige Böden und zeigt im Frühjahr weiße Blüten in lockeren Trauben. Die eiförmigen Blätter erscheinen rötlich im Austrieb, die dunkelvioletten Früchte reifen im Frühsommer. Ökologisch ist sie sehr wertvoll. Als frühblühende Bienenweide bietet sie Nahrung für Insekten, während ihre Beeren von Vögeln und Kleinsäugern gefressen werden. Ihre dichte Struktur bietet Schutz und Nistmöglichkeiten für verschiedene Tierarten. Die Früchte sind essbar und beliebt zur Herstellung von Marmelade und Kompott. Auch als zierender Gartengehölz ist die Felsenbirne gefragt. Sie ist für Mensch und Tier ungiftig.

Mehlbeere (Sorbus aria) (31)

Standort: Trockene bis mäßig feuchte Standorte; sonnig

Herkunft: Europa

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 10 bis 15 Meter

Wurzelsystem: Tiefwurzler

Blattform: Oval bis rundlich, beidseitig behaart

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: Mai

Aussehen der Blüten: Weiße Dolden

Reifezeitpunkt der Früchte: September

Fruchtart: Apfelfrucht

Ökologische Bedeutung: Trockenheitstolerant, Pionierpflanze auf kargen Böden, Nahrung für Vögel und Insekten, Bodenfestigung an Hanglagen, Förderung von Biodiversität in trockenen Biotopen

Verwendung für den Menschen: Früchte gekocht essbar, Holz für Möbel, Verwendung als Straßen- und Zierbaum

Giftigkeit: Roh leicht giftig (Blausäurevorstufen)


Die Mehlbeere ist ein robuster Baum von 10 bis 15 Metern Höhe, der auf trockenen, sonnigen Standorten wächst. Sie blüht im Mai mit weißen Dolden und bildet im Herbst mehlige Apfelfrüchte. Als Pionierpflanze befestigt sie Böden auf Hängen und bietet wichtige Nahrung für Vögel und Insekten, wodurch sie trockene Lebensräume ökologisch aufwertet. Menschen nutzen ihre gekochten Früchte und ihr zähes Holz. Roh ist sie durch Blausäurevorstufen leicht giftig.

Speierling (Sorbus domestica) (30)

Standort: Kalkhaltige Böden; sonnige, trockene bis frische Standorte

Herkunft: Süd- und Mitteleuropa

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 10 bis 20 Meter

Wurzelsystem: Tiefwurzler

Blattform: Gefiedert, lanzettlich

Frosthärte: Gut frosthart

Blütezeit: Mai bis Juni

Aussehen der Blüten: Weiße Schirmrispen

Reifezeitpunkt der Früchte: September bis Oktober

Fruchtart: Apfelfrucht

Ökologische Bedeutung: Seltene Baumart, Nahrung für Vögel und Insekten, fördert Artenvielfalt in Magerrasen und Streuobstwiesen, wertvoll für bedrohte Tierarten, strukturgebender Einzelbaum

Verwendung für den Menschen: Früchte für Most und Schnaps, Holz sehr wertvoll für Möbel und Instrumente

Giftigkeit: Ungiftig

Der Speierling wächst bevorzugt auf sonnigen, kalkhaltigen Böden und erreicht 10 bis 20 Meter Höhe. Seine weißen Blüten erscheinen im Mai und tragen im Herbst apfelartige Früchte. Ökologisch ist er äußerst bedeutsam für die Förderung seltener Arten auf Magerrasen und in Streuobstwiesen, er bietet darüberhinaus eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Insekten. Seine Früchte werden traditionell zu Most und Schnaps verarbeitet, während das hochwertige Holz für Möbel und Instrumente sehr gefragt ist. Der Baum ist ungiftig.

Traubenkirsche (Prunus padus) (29)

Standort: Feuchte, halbschattige Standorte, Waldränder

Herkunft: Europa und Nordasien

Baumart: Laubbaum (Strauch oder kleiner Baum)

Wuchshöhe: 8 bis 15 Meter

Wurzelsystem: Flachwurzler

Blattform: Länglich bis elliptisch

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: April bis Mai

Aussehen der Blüten: Weiße, dichte, duftende Trauben

Reifezeitpunkt der Früchte: Juli bis August

Fruchtart: Steinfrucht

Ökologische Bedeutung: Frühblüher, wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Wildbienen, Früchte für Vögel und Kleinsäuger, Strukturbildung in Auen- und Bruchwäldern, Bodenbefestigung

Verwendung für den Menschen: Früchte gekocht essbar, Holz für Drechseln, Zierstrauch

Giftigkeit: Frische Samen leicht giftig (Blausäurebildung)

Die Traubenkirsche erreicht bis zu 15 Meter Höhe und gedeiht besonders gut an feuchten, halbschattigen Waldrändern. Ihre duftenden, weißen Blütentrauben ziehen im Frühjahr zahlreiche Bestäuber an. Sie bietet Nahrung für Insekten, Vögel und Kleinsäuger und leistet einen Beitrag zur Stabilisierung feuchter Böden in natürlichen Wäldern. Für den Menschen sind ihre gekochten Früchte essbar und das Holz eignet sich für kleine Handwerksarbeiten. Die frischen Samen enthalten allerdings Blausäure und sind leicht giftig.

Vogelkirsche (Prunus avium) (11)

Standort: Tiefgründige, nährstoffreiche Böden; sonnige bis halbschattige Lagen

Herkunft: Europa, Westasien

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 15 bis 25 Meter

Wurzelsystem: Tiefwurzler

Blattform: Elliptisch, gesägt, mit zugespitztem Ende

Frosthärte: Gut frosthart

Blütezeit: April bis Mai

Aussehen der Blüten: Weiß, in Dolden, auffällig und bienenfreundlich

Reifezeitpunkt der Früchte: Juni bis Juli

Fruchtart: Steinfrucht (Kirsche)

Ökologische Bedeutung: Frühblüher und wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber, Vögel und Säugetiere fressen die Früchte, trägt zur Biodiversität an Waldrändern und in Feldhecken bei

Verwendung für den Menschen: Holz für Möbelbau und Drechselarbeiten, Früchte essbar, Grundlage für Süßkirsch-Züchtungen, Verwendung in Likör- und Marmeladenherstellung

Giftigkeit: Fruchtfleisch essbar, aber Blätter, Samen und Rinde enthalten Blausäureglykoside und sind in größeren Mengen giftig

Die Vogelkirsche ist ein bis zu 25 Meter hoher Laubbaum und wächst am besten in sonnigen Lagen mit nährstoffreichen Böden. Sie hat elliptische, gesägte Blätter und blüht im April bis Mai mit auffälligen weißen Doldenblüten. Ihre roten bis dunkelroten Kirschen reifen im Frühsommer. Ökologisch ist sie wertvoll. Ihre Früchte dienen zahlreichen Vogelarten als Nahrung, während die Blüten Insekten anziehen. Sie bereichert Waldränder und sorgt für Artenvielfalt in der Kulturlandschaft. Für den Menschen liefert sie wertvolles Holz für Möbel und Drechselarbeiten. Die Früchte sind essbar und werden für Süßkirschen-Züchtungen genutzt. Vorsicht ist bei Kernen und Blättern geboten, da sie giftige Blausäureverbindungen enthalten.

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