Zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) gehören u.a. Grauerle, Sand/Hängebirke, Hainbuche, Haselnuß und Schwarzerle , die im Baumlehrpfad zu finden sind. Die jeweilige Nummer in der Klammer neben dem Baum entspricht der Nummer beim Baumlehrpfad.

Näher beschrieben sind sie in den folgenden Baumportraits:

Grauerle (Alnus incana) (53)

Standort: Feuchte bis nasse Böden; sonnig bis halbschattig

Herkunft: Europa, Asien

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 15 bis 20 Meter

Wurzelsystem: Flachwurzler mit Knöllchenbakterien

Blattform: Breite, eiförmige Blätter

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: März bis April

Aussehen der Blüten: Gelblich-braune Kätzchen

Reifezeitpunkt der Früchte: Herbst

Fruchtart: Kleine Zapfen

Ökologische Bedeutung: Pionierbaumart auf Rohböden, Verbesserung der Bodenqualität durch Stickstoffbindung, Lebensraum für Insekten und Vögel, Stabilisierung von Flussufern, wichtig für Renaturierungen

Verwendung für den Menschen: Holz für Möbel, ökologische Aufforstung

Giftigkeit: Ungiftig

Die Grauerle ist eine anpassungsfähige Baumart, die feuchte Böden liebt und 15 bis 20 Meter hoch wird. Ihre eiförmigen Blätter erscheinen früh im Jahr. Sie ist ein wichtiger Pionierbaum, verbessert durch Stickstofffixierung die Bodenqualität und schützt Flussufer vor Erosion. Das Holz findet Verwendung in der Möbelherstellung und bei Renaturierungsprojekten. Die Grauerle ist ungiftig.

Sandbirke/Hängebirke (Betula pendula) (3)

Standort: Trockene bis frische, sandige bis mäßig nährstoffreiche Böden; sehr lichtbedürftig

Herkunft: Europa bis Westsibirien, Kaukasus

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 15–25 m (selten bis 30 m)

Wurzelsystem: Herzwurzler, oft flachwurzelnd

Blattform: Dreieckig bis rautenförmig, doppelt gesägt

Frosthärte: Sehr frosthart (bis unter –30 °C)

Blütezeit: März bis Mai

Aussehen der Blüten: hängende Kätzchen (männlich), aufrechte Kätzchen (weiblich), gelblich-grün

Reifezeitpunkt der Früchte: August bis September

Fruchtart: Kleine, geflügelte Nüsschen

Ökologische Bedeutung: Pionierbaumart auf nährstoffarmen Böden, wichtige Nahrungsquelle für Insekten (viele Schmetterlingsarten, Wildbienen), v.a. Futterpflanze für zahlreiche Raupen, Höhlen und Spalten dienen Vögeln als Nistplatz

Verwendung für den Menschen: Zierbaum, Bepflanzung trockener Standort, Birkenholz für Möbel und Sperrholz, Birkenrinde in der Vergangenheit als Schreibmaterial und zum Dachdecken, Medizin (Blätter und Rinde sind harntreibend, entzündungshemmend)

Giftigkeit: Für Menschen ungiftig, Pollen können allergen wirken

Die Hängebirke ist ein lichtliebender Laubbaum, der in Europa bis nach Westsibirien vorkommt. Sie wächst auf trockenen bis mäßig nährstoffreichen Böden und erreicht meist eine Höhe von 15 bis 25 Metern. Im Frühjahr (März bis Mai) erscheinen die gelblich-grünen Kätzchenblüten, hängend bei männlichen, aufrecht bei weiblichen Blüten. Die kleinen, geflügelten Nüsschen reifen im Spätsommer Die Hängebirke ist sehr frosthart. Ökologisch spielt sie eine wichtige Rolle als Pionierbaumart auf nährstoffarmen Böden. Sie bietet unzähligen Insekten, vor allem Schmetterlingsraupen, Nahrung, Vögel nutzen ihre Höhlungen zum Nisten. Für den Menschen ist sie als Zierbaum beliebt, ihr Holz wird in der Möbelherstellung genutzt, Blätter und Rinde finden in der Naturheilkunde Anwendung. Die Birke ist ungiftig, kann jedoch bei empfindlichen Personen Allergien durch Pollen auslösen.

Hainbuche (Carpinus betulus) (4)

Standort: Frische bis mäßig trockene, nährstoffreiche Böden; schattentolerant, wärmeliebend

Herkunft: Europa bis Westasien

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 15–25 m

Wurzelsystem: Herzwurzler, flach bis mitteltief

Blattform: Eiförmig, doppelt gesägt, leicht gewellt

Frosthärte: Sehr frosthart (bis –30 °C)

Blütezeit: April bis Mai

Aussehen der Blüten: Unauffällige, grünliche Kätzchen (männlich hängend, weiblich aufrecht)

Reifezeitpunkt der Früchte: September bis Oktober

Fruchtart: Nüsschen mit auffälligem, dreilappigem Tragblatt

Ökologische Bedeutung: Lebensraum für viele Insekten (v. a. Schmetterlingsraupen), Nahrungsquelle für Vögel und Kleinsäuger, guter Unterstand und Nistbaum

Verwendung für den Menschen: Heckenpflanze, Sichtschutz, Formschnitt, Hartholz für Werkzeugstiele, Parkett, Möbel

Giftigkeit: Für Menschen und Tiere ungiftig

Die Hainbuche ist ein robuster Laubbaum, der in Europa und Westasien verbreitet ist. Sie wächst auf frischen bis trockenen, nährstoffreichen Böden und wird bis zu 25 Meter hoch. Als Herzwurzler ist sie gut standfest und schattentolerant. Von April bis Mai zeigt sie unscheinbare grünliche Kätzchen. Ihre Nüsschen reifen im Herbst und hängen an charakteristischen dreilappigen Tragblättern. Die Hainbuche ist sehr frosthart und gut schnittverträglich. Ökologisch bietet sie Insekten, Vögeln und Kleinsäugern Nahrung und Schutz. Sie ist als Heckenpflanze und Zierbaum beliebt. Ihr hartes Holz dient der Herstellung von Werkzeugstielen, Parkett und Möbeln. Sie ist ungiftig für Mensch und Tier.

Haselnuss (Corylus avellana) (25)

Standort: Lockere Böden; sonnig bis halbschattig

Herkunft: Europa, Westasien

Baumart: Laubbaum (Strauch)

Wuchshöhe: 3 bis 6 Meter

Wurzelsystem: Flachwurzler

Blattform: Rundlich bis oval, doppelt gesägt

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: Februar bis März

Aussehen der Blüten: Gelbe Kätzchen (männlich), rote Narben (weiblich)

Reifezeitpunkt der Früchte: August bis Oktober

Fruchtart: Nuss

Ökologische Bedeutung: Futterquelle für Eichhörnchen, Mäuse, Wildvögel, frühe Pollenquelle für Bienen, Lebensraum für Schmetterlingsraupen, Strukturbildung in Hecken

Verwendung für den Menschen: Nüsse als Lebensmittel, Sträucher für Heckenpflanzungen

Giftigkeit: Ungiftig

Die Haselnuss erreicht 3 bis 6 Meter Höhe und wächst in sonnigen bis halbschattigen Lagen Diese Art blüht bereits im Spätwinter und dient als erste wichtige Futterquelle für viele Insekten. Sie ist auch eine wichtige Futterquelle für Wildtiere. Oftmals ist diese Art in Hecken zu finden, da sie diesen Struktur gibt. Der Mensch nutzt sie für die Nahrungsmittelproduktion und als Heckenpflanze. Sie ist ungiftig.

Schwarzerle (Alnus glutinosa) (54)

Standort: Feuchte bis nasse Böden; sonnig bis halbschattig

Herkunft: Europa, Westasien, Nordafrika

Baumart: Laubbaum

Wuchshöhe: 20 bis 30 Meter

Wurzelsystem: Flachwurzler mit Wurzelknöllchen

Blattform: Rundlich bis verkehrt-eiförmig, ledrig

Frosthärte: Sehr frosthart

Blütezeit: März bis April

Aussehen der Blüten: Gelbe bis rötliche Kätzchen

Reifezeitpunkt der Früchte: Herbst

Fruchtart: Kleine, verholzte Zapfen

Ökologische Bedeutung: Stabilisierung von Flussufern, Stickstoffanreicherung im Boden, Lebensraum für Amphibien und spezialisierte Insekten, Förderung der Biodiversität in Feuchtgebieten, wichtige Pionierpflanze in Überschwemmungsgebieten

Verwendung für den Menschen: Möbelholz, Brückenbau, Uferbefestigung

Giftigkeit: Ungiftig

Die Schwarzerle bevorzugt nasse Standorte und erreicht beeindruckende 20 bis 30 Meter. Ihr Holz ist besonders widerstandsfähig bei Feuchtigkeit, ihre runden Blätter glänzen im Licht. Ökologisch stabilisiert sie Flussufer, reichert den Boden durch Stickstofffixierung an und bietet Lebensräume für Amphibien und Insekten. Verwendung findet sie traditionell im Brückenbau und für Möbel in feuchter Umgebung. Die Art ist ungiftig.

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