Maßnahmen für Habitatoptimierungen
Der Teichpark Lannach mit einer Fläche von mehr als 14 ha ist zum Teil ein Naturschutzgebiet, das eine hohe Bedeutung als Biodiversitäts-Hotspot, Hochwasserschutzzone und Erholungsraum hat. Im Projekt „Biosphäre Wasser-Wildnis Teichpark Lannach“ wurden u.a. landschaftsökologische Maßnahmen für Habitatoptimierungen gestartet, die dazu dienen, bedrohte Arten zu fördern, die Artenvielfalt zu erhöhen, den ökologischen Zustand des Gebiets zu verbessern und das Areal klimafitter zu machen.
Im bestehenden Baumlehrpfad wurden Bäume nachgepflanzt, denn im Laufe der Jahre sind einige, der einst 51 Bäume abgestorben. Diese Lücken konnten nun geschlossen werden. Ergänzend zum Baumlehrpfad wurde im westlichen Teil des Teichparks ein Strauchlehrpfad mit 45 Arten angelegt.
Die Wiesen im Teichpark sind durch jahrelanges, naturfernes Mähmanagement in einem artenarmen Zustand und werden renaturiert - in Summe handelt es sich um ca. 8.000 m². Dabei wird berücksichtigt, dass es sich um ganz unterschiedliche Wiesentypen (Hochstaudenfluren, Fett- u. Feuchtwiesen u. a.) handelt und jeder Typ andere Bedürfnisse für eine optimale Entwicklung hat. Um rasch das Blüten- und Artenangebot zu verbessern, wurden Initialflächen angelegt, auf denen die Vegetationsnarbe entfernt und regionales, standorttypisches Saatgut eingebracht wurde.
Zum Schutz naturschutzfachlich sensibler Bereiche wurden unterschiedliche schützende Abgrenzungen umgesetzt, wie ein 60 m langer Staketenzaun, um illegale Grünschnittablagerungen zu unterbinden. Weiters entstanden mittels sogenannter Benjeshecken abschnittweise Abgrenzungen zu Wegen. Die Benjeshecken bestehen aus abgelagertem Schnittgut und dienen Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögeln, Fledermäusen, Igeln, Haselmäusen und anderen Tieren als Lebensraum. Darüber hinaus haben wir eine Hecke aus Schlehen und Wildrosen gepflanzt, die im Sinne des Biotopverbundes, die ökologische Anbindung des Gebietes an das Umland optimiert.
Mit dem Modul Lebensraum Totholz möchten wir vor allem das Bewusstsein für die Wichtigkeit dieses Lebensraums schärfen. Mittels einer Käferburg und einer eigens für den Teichpark entwickelten Baumbox wird auf das Thema aufmerksam gemacht. Für Vögel und Fledermäuse wurden über 50 Nistmöglichkeiten geschaffen. Zudem wurde das Storchennest durch die Erhöhung des Mastes und die Anlage einer Basisausstattung mit Zweigen und verschiedenen Füllmaterialien attraktivier gemacht.
Vom Fischerweg kommend fällt im Eingangsbereich das neu angelegte großräumige Eidechsenhabitat mit zwei integrierten Arenarien (arena= lateinisch für Sand) für Wildbienen ins Auge. Nördlich der Bienenbox wurde ein Tegelarium (tegula = Ziegel) und ein Sonnenwall, für Reptilien und Wildbienen, errichtet.
Eidechsenhabitat im Eingangsbereich Benjeshecke
An den Fensterfronten der Bienenbox wird der Vogelschutz an spiegelnden Glasflächen thematisiert. Schätzungen zufolge sterben jährlich viele Millionen Vögel nach dem Aufprall an Glasfronten. Mit einer speziellen Folie kann dem entgegengewirkt werden.
Fotos: (C.) Frank Weihmann, Insektenhotel (C.) Petru Rimovec