Mit Hilfe einer intuitiven Schau - den sog. MakroMustern - auf die Natur in ihrer Funktionsweise als Ganzes, ergibt sich eine 3faltigkeit aus Vielfalt - Wechselwirkungen – Evolution als Fundament der Weisheit. In Fortsetzung der Bemühungen der letzten Jahrtausende der Menschheit seit Plato hat Kant die „großen 3“ erfasst: das Schöne, Wahre und Rechte. Ken Wilber hat dies vor kurzem systematisch analysiert und eine 4. Größe ergänzt, das Soziale, sodass nunmehr diese „4 Quadranten“ eine Ganzheit bilden, die die Welt des Menschen makroskopisch wiedergibt. Das ist eine Analogie zu den MakroMustern. Mit der „Natur-Kultur“ wird nun gezeigt, dass die Natur dieselben 4 Größen aufweist. Daraus ergibt sich, dass die Natur als Vorbild für die Welt des Menschen dienen kann. Das nächste Argument, die Natur ernster zu nehmen als bisher, ist die Tatsache, dass die Natur sozusagen eine weit längere Erfahrung hat, nämlich 4-5 Mrd. Jahre, als der Mensch (ca. 200.000 Jahre). Dadurch erhält die Methode 1 ein essentielles Gewicht: die MakroMuster der Natur sind auf die menschliche Welt übertragbar: Dies bewirkt eine 3-faltigkeit in der Erkenntnis des Menschen mit Grenze- Vernetzung - Selbstorganisation. Daraus resultiert dann eine 3faltigkeit der menschlichen Handlungen mit effektiv innerhalb - nichteindringtief nach außen - kreativ.
Diese 3faltigkeiten repräsentieren nun die Weisheit der Natur, die Ökosophie, und zwar nicht in einer philosophischen Abhandlung wie es der Grünphilosoph Arne Neass aus Norwegen gemacht hat, sondern als „Systemlogik“, die naturwissenschaftlich untermauert ist. Darin zeigt sich echte Weisheit, die ja als Verknüpfung von Wissen & Werten definiert ist mit den Prinzipien Grenze, Nicht-Eindringtiefe & Co-Evolution.
Evolution wird dadurch auf eine völlig neue makroskopische Ebene gebracht, die über Darwins Theorie hinausgeht: Evolution passiert wenn Vielfalt in Wechselwirkungen ist und nicht durch Variation /Mutation & Selektion. Mutation führt nämlich meist zu kranken Spezies und Selektion basiert nicht auf Wettbewerb (-/-), sondern auf (+/+) beim Menschen, wie in der Neurobiologie bestätigt wurde (Joachim Bauer, 2005). Ethik ist das Resultat der Einsicht in das Ganze (nach E. Lessing) d.h. mit Natur! Diese bottom-up Methode ist besser als bisheriges Bestrafen & Belohnen. Daher ist es zentral wichtig, Menschen durch „Selbsterkenntnis in der Natur“ so weit zu bringen! Weisheit als die Integration von Wissen & Werten wird nun dadurch erreicht, dass das Wahre mit den Rechten durch das Schöne versöhnt wird (nach I. Kant). Dies wird in der ÖKOSOPHIE verwirklicht, die dann zur Übertragung in alle Bereiche des menschlichen Lebens führt: die NATUR-KULTUR beinhaltet alle Bereiche der Welt in einer öko-sozial gerechten Form: Ethik, Bildung, Demokratie, Theologie, Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Medizin, Kunst, Sport, Umgang mit der Natur (Charta Naturae). Bewusstseinsbildung steht so im Vordergrund. Diese wird aber kaum durch Ratio, Worte erzielt sondern vielfach intensiver durch „füttern der 6 Sinne“ (nach V. Frankl)
Beitrag von Anton Moser
Anton Moser geht der Frage nach, ob in Zeiten der Krise, ein Bewusstsein für die Natur, als unsere Lebensgrundlage, vorhanden ist. Es ist immer mehr zur Selbstverständlichkeit geworden, dass der Mensch gegen die Natur agiert, anstatt sich selbst als Teil der Natur zu begreifen, der Verantwortung für seine Umwelt trägt. Mit Naturkultur soll dem Menschen ein Instrument zur Verfügung gestellt werden, mit dem eine „Versöhnung mit der Natur“ erreicht werden kann.
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