Geplanter Kraftwerksbau bedroht letzte Huchenbestände in der frei fließenden Mur

...und schon wieder bedroht ein Kraftwerksbau einen noch frei fließenden Abschnitt der Mur und ihre Huchenbestände in der Steiermark.

Das geplante Kraftwerk, für das bereits ein UVP-Verfahren läuft, liegt in einem Natura 2000 Gebiet und würde den 2,85 km langen Flussabschnitt der Mur zwischen St. Georgen und Murau in ein Ausleitungsstrecken-System mit Stauraum und Restwasserführung umwandeln.

Der Huchen lebt dort, wo die Mur noch frei fließen kann - und genau das steht jetzt wieder auf dem Spiel- diesmal bei Murau.

Murkraftwerk Murau-West – Gutachten alarmieren
Im Natura-2000-Gebiet an der Mur zwischen St. Georgen und Murau soll ein neues Kraftwerk entstehen. Die behördlichen Gutachten fallen jedoch klar negativ aus: Der geschützte Huchen und weitere Fischarten würden ihren Lebensraum verlieren, die Durchgängigkeit des Flusses wäre unterbrochen. Das Projekt gilt als nicht naturverträglich und widerspricht den Zielen der EU-Wasserrahmen- und FFH-Richtlinie.

Murkraftwerk Murau-West: Negative Fachgutachten im Natura-2000-Gebiet

Im laufenden UVP-Verfahren für das geplante Wasserkraftwerk Murau-West liegen die behördlichen Fachgutachten vor – und sie fallen deutlich negativ aus. Das Projekt würde einen 2,8 km langen Abschnitt der Mur zwischen St. Georgen und Murau – mitten im Natura-2000-Gebiet „Ober- und Mittellauf der Mur“ – in eine Staustrecke mit Ausleitung verwandeln. Laut den Gutachten wäre das mit massiven Eingriffen in Lebensräume, Fischbestände und Flussstruktur verbunden.

Besonders betroffen wäre der Huchen (Hucho hucho), eine europaweit geschützte Lachsart, die ihre letzten größeren Populationen nur mehr in der Mur hat. Die Sachverständigen sehen eine erhebliche Verschlechterung seines Lebensraums und halten geeignete Ausgleichsmaßnahmen für nicht machbar. Auch die geplante Fischwanderhilfe würde die ökologische Durchgängigkeit nicht sicherstellen.

Das Gesamturteil lautet klar: Das Projekt ist nicht naturverträglich und nicht vereinbar mit den Zielen der EU-Wasserrahmen- und FFH-Richtlinie. Ein Bau wäre ein Rückschritt für den Schutz der alpinen Flüsse und ein verheerendes Signal für Natura-2000-Gebiete in Österreich.

Der Naturschutzbund tritt vehement für die Erhaltung der frei fließenden Mur und Schutz ihrer Tier- und Pflanzenwelt auf. Unsere fachlichen Einwände wurden an die zuständigen Behörden übermittelt.

Nähere Auskünfte: Romana Ull

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Foto: Naturschutzbund

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