Die Stadt Graz mit Bürgermeister Siegfried Nagl und der | naturschutzbund | Steiermark wollen dazu beitragen, dass die zum Teil versiegelten Vorgärten in der Altstadtschutzzone wieder rückgeführt und begrünt werden.
Vorgärten stammen aus der Gründerzeit und sind daher wichtiger Bestandteil des historischen Stadtbildes. Vor allem in den ersten sechs Bezirken findet man diese individuell gestalteten Grünoasen als charakteristische Elemente der sog. Blockrandbebauung, ein Übergang zwischen Straßenraum und Wohnbereich.
Der | naturschutzbund | hat ausgewählte Straßenzüge kartiert und Befragungen durchgeführt. Ein Teil der Vorgartenbesitzer pflegt und bepflanzt seinen kleinen Garten.
Seit Jahrzehnten kann man jedoch eine Versiegelung dieser Vorgärten etwa für Parkplätze feststellen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, möchte nun die Stadt Graz mit einer Prämie aus dem Altstadterhaltungsfonds von 100 Euro/m² die Entsiegelung fördern. Im aktuellen Stadtentwicklungskonzept 4.0 wurde verankert, dass Vorgärten als wichtiger Bestandteil der Grünausstattung zu erhalten sind. Das gültige Altstadterhaltungsgesetz von 2008 weist auf deren Schutzstatus hin.
Vorgärten sind kleine, aber wichtige Grünräume mit großer ökologischer Funktion. Sie sind ein wertvoller Mikrokosmos für Pflanzen und Tiere. Die vorhandenen Bäume, Stäucher und Hölzer sind nicht nur schattenspendend, sondern bilden ideale Nistplätze für Kleintiere und Vögel. Die Blühpflanzen dienen als Nahrungsquelle für Netzflügler und Hautflügler, wie den Bienen und Hummeln. Für kleine Säugetiere, wie Igel oder Eichkätzchen, dienen die Vorgärten als Trittsteine zu den Parkanlagen in der Stadt.
Im Zuge der Pressekonferenz vom 4. September im Bürgermeisteramt wurde auch ein neuer Informationsfolder präsentiert.