Der Naturschutzbund distanziert sich von jeglichen Vandalenakten, jeglicher Gefährdung und Mobbing von Menschen und mutwilliger Zerstörung von Gütern und ruft alle an Naturschutz Interessierte auf, Gewaltanwendung bei Naturschutzkonflikten ausnahmslos zu unterlassen.
Dessen ungeachtet vertritt die seit mehr als 100 Jahren friedlich und verantwortungsvoll bestehende Naturschutzorganisation weiterhin die Meinung, dass das Opfern von bis zu 21.000 städtischen Murbäumen in Graz für ein wirtschaftlich angezweifeltes Murkraftwerk abzulehnen ist.
Bei jedem einzelnen dieser geopferten Bäume, fragen wir uns, wozu sich über Jahrzehnte beherzte Menschen – wie der jüngst verstorbene Univ.-Prof. Dr. Franz Wolkinger ein ganzes Leben lang - für jeden einzelnen Stadtbaum eingesetzt haben. Trotz der unwiederbringlichen Verluste an Naturraum wird der Naturschutzbund in Graz nicht resignieren und sich aus der Stadt zurückziehen. Wir werden nach wie vor mit verbalem Nachdruck gegen jedes weitere Baumopfer protestieren. 21.000 Bäume verlorene Bäume unterschiedlicher Größen an der Stadtmur – 8.000 davon große Bäume – werden erst in Jahrzehnten nachgewachsen sein und wir fragen uns noch immer, wo im Grazer Stadtgebiet dafür Platz vorgesehen ist? Wo plant die Stadt diese Bäume zu setzen? Immerhin birgt der ganze Stadtpark weniger als 2.000 Bäume unterschiedlicher Größen. Wo könnten in Graz 10 Stadtparks angelegt werden? Im Klimawandel ist jeder Stadtbaum unersetzbar, ebenso im Kampf gegen den Feinstaub und für Biodiversität.
Dazu wollen und werden wir nicht selbstverleugnend schweigen! Vandalenakte aber sind nicht unser Weg.
Mit baumfreundlichen Grüßen
Dr. Johannes Gepp
Präsident Naturschutzbund Steiermark
Dr. Romana Ull
Vizepräsidentin Naturschutzbund Steiermark