Rosswiese

Grundstücksankauf in den Rosswiesen Wörschach
Investition zur Verbesserung des Biotopverbundes in der Steiermark.

Lebensraum für Wachtelkönig, Braunkehlchen und Goldenem Scheckenfalter

Fertigstellung: November 2025

Gesamtkosten der Förderung: € 291.127.-

 

Ausgangslage

Der Naturschutzbund hat am Südrand vom Wörschacher Moos drei Grundstücke erworben, die aktuell als Grünland bzw. als Maisacker bewirtschaftet werden. Nach einer Extensivierung bieten diese Flächen ein hohes Potenzial für die Entwicklung eines Biotopverbundes im Bereich des ESG 4, des Vogelschutzgebiets (VS) und des FFH-Gebiets Wörschacher Moor sowie der ennsnahen Landschaftsbereiche. Derzeit besteht in diesem Gebiet ein deutlicher Mangel an extensiven Flächen und verbindenden Strukturen, die für den Erhalt und die Ausbreitung wertvoller Arten von zentraler Bedeutung sind. Besonders die Rosswiesen stellen das wichtigste Brutgebiet für die Zielarten des Projekts dar. Hier finden sich stabile Populationen von Wachtelkönig (Crex crex) und Braunkehlchen (Saxicola rubetra) – im gesamten ESG ist dies das einzige noch gesicherte Vorkommen des Braunkehlchens. Auch Neuntöter, Rohrammer, Feldschwirl und zahlreiche weitere Vogelarten nutzen die Flächen als Brutgebiet. Zudem dienen die Rosswiesen als bedeutender Rastplatz für Zugvögel wie Bekassine, Großer Brachvogel, Goldregenpfeifer, Kranich und Kiebitz, während seltene Arten wie die Kappenammer für die besondere ökologische Qualität des Gebietes sprechen.

Projektziel

Ziel des Projekts ist die Sicherung, Wiederherstellung und ökologische Aufwertung von Flächen mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung. Durch die Umwandlung der intensiv bewirtschafteten Grundstücke in extensiv genutzte Iris-Streuwiesen soll die Population der Zielarten gestützt und ein funktionaler Biotopverbund etabliert werden. Darüber hinaus leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung nationaler und internationaler Naturschutzstrategien und -richtlinien, darunter:

  • FFH-Richtlinie 92/43/EWG
  • EU-Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG
  • Österreichische Biodiversitätsstrategie 2030
  • Moorstrategie Österreich 2023+
  • sowie weiterer Landes- und Nationalparkstrategien und internationaler Abkommen (Bonner und Berner Konvention, Ramsar-Übereinkommen).

Durch Extensivierung und biodiversitätsfördernde Maßnahmen wird zugleich ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel geleistet. Die Wiederherstellung artenreicher Feuchtwiesen fördert die CO₂-Bindung und erhöht die ökologische Resilienz der Landschaft.

Naturschutzfachlicher Mehrwert

Die neu gesicherten Flächen liegen im Kerngebiet der Zielarten und erweitern den bestehenden Lebensraumkomplex um wertvolle Trittsteine. Damit wird nicht nur die Verknüpfung von Kernlebensräumen verbessert, sondern auch die Umsetzung der FFH- und Vogelschutzrichtlinie im Wörschacher Moor gezielt unterstützt. Gleichzeitig trägt das Projekt zur Umsetzung der Moorstrategie des Landes Steiermark und der österreichischen Biodiversitätsstrategie bei. Durch die Extensivierung wird die Grundlage für die Entwicklung eines stabilen, artenreichen Lebensraumes geschaffen, der sowohl für die Zielarten als auch für zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten von hoher Bedeutung ist.

   

Umwandlung der intensiv bewirtschafteten Ackerfläche durch Einsaat in extensive Grünlandfläche, Blick auf die Grünlandfläche (Einsaatversuch der HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Fotos © Karin Hochegger

Projekterfolg

Mit dem erfolgreichen Ankauf und der geplanten extensiven Bewirtschaftung wurden die kurzfristigen Projektziele erreicht. Damit ist die Basis für eine langfristig gesicherte ökologische Entwicklung gelegt. Das Projekt leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt, zur Förderung naturnaher Lebensräume und zur ökologischen Aufwertung der gesamten Region Wörschacher Moor.

Titelfoto: Braunkelchen auf Mädesüß © Kurt Krimberger

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Oktober 2025

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