St. Lorenzen blüht auf

Die idyllische Marktgemeinde im Mürztal setzt ein Zeichen für die Vielfalt. Im Rahmen des vom Naturschutzbund initiierten Projektes „Blühende und Summende Steiermark“ werden blütenreiche Wildblumen gepflanzt. Der festliche Auftakt fand nun mit den Kindern und der Schuldirektorin Brigitte Steinkellner im Schulhof der Volksschule statt. Die Mädchen und Buben waren mit Begeisterung dabei, sie durften ihre Blumen in neuen, sonnenstrahlenförmig angelegten Hochbeeten einsetzen.

Ein Naschgarten mit Erdbeeren, Rhabarber und anderen gesunden Gemüsesorten soll den Garten zusätzlich bereichern. Als erster Schritt zur Gestaltung von Naturwiesen und Wildnisbereichen im eigenen Garten wurden Wildblumen auch an die Bevölkerung verteilt. Ein bisschen Wildnis verträgt jeder Garten und Glockenblume, Nelke, Wegwarte, Brunelle oder Salbei zaubern einfach ein buntes Leben herbei – immer versehen mit einem Hauch Nostalgie. Alois Doppelhofer, Bürgermeister von St. Lorenzen, will in Zukunft auch auf weiteren ausgewählten Flächen Blühstreifen forcieren. Das Blütenmeer am Wegesrand und auf unseren Wiesen ist ein seltener Anblick geworden. Öffentliche Flächen, Wiesen und auch Privatgärten unterliegen oft dem „Ordnungswahn“. Wildpflanzen haben hier kaum eine Chance, sich zu verbreiten. Die Honigbiene und die rund 700 Wildbienenarten brauchen jedoch ein ausreichendes Angebot an Blüten. Sie sind Generalisten, d.h. nicht jede Bienenart kann Nektar und Pollen von jeder Pflanze nutzen. Daher ist die Vielfalt an unterschiedlichen Pflanzenarten - die das Jahr über zeitversetzt blühen - wichtig. Vor allem Wildbienen bestäuben ja einen Großteil unserer Kulturpflanzen und versorgen uns so mit Nahrungsmitteln, wie Obst und Gemüse. Daher das Motto : Jeder m² Naturwiese zählt.

VDir Dipl. Päd. Brigitte Steinkellner-Albert, Direktorin der Volksschule St. Lorenzen im Mürztal
Ing. Alois Doppelhofer, Bürgermeister 

Es herrscht „Wildnis“

In St. Lorenzen haben Kinder Wildblumen gepflanzt und so ein Paradies für Biene & Co. geschaffen. Fleißig wie die Honigbienen arbeiten derzeit die 138 Schülerinnen und Schüler der Volksschule St. Lorenzen mitsamt ihren Lehrerinnen und auch Eltern, schließlich gilt es, 1.000 Pflanzen einzusetzen. „Wir haben im Rahmen der Aktion Blühende und Summende Steiermark vom Naturschutzbund Pflanzen geschenkt bekommen, vorwiegend Wildblumen wie Ochsenauge, Glockenblume, Wiesensalbei, usw. aber auch Erdbeeren, Rhabarber, Radieschen, Kürbis, etc.

Diese haben wir nun in unsere sonnenstrahlenförmig angelegten Hochbeete eingepflanzt und freuen uns schon auf die ersten Ergebnisse“, erklärt Direktorin Brigitte Steinkellner.

„Farbenprächtige Blütenmeere, wie sie früher auf vielen Wiesen noch zu finden waren, sind in der heutigen Zeit leider Seltenheit geworden; Landwirte und Gartenbesitzer sind meist sehr dahinter, dass alles frisch gemäht und gepflegt aussieht - damit fehlt aber Insekten wie etwa der Honigbiene die Grundlage. Sie braucht eine Vielfalt an unterschiedlichen Pflanzenarten, da nicht jede Bienenart Nektar und Pollen von jeder Pflanze nutzen kann. „Wir wollen mit dieser Aktion die Kinder für das Thema sensibilisieren und hoffen, dass der Funke auch auf die Eltern überspringt“, so Steinkellner erwartungsvoll.

Herzensangelegenheit

Schon seit Jahren spielt die Direktorin mit dem Gedanken, eigene Gartenpflanzen anzubauen. Im vergangenen Herbst wurde es dann endlich ernst, es begann die konkrete Planung und der Bau der Holzbeete wurde bei der Lebenshilfe in Auftrag gegeben. Weils aber im Herbst dann doch zu kalt war, hat man sich die Bepflanzung für den Frühling vorgenommen. Auf einer Fläche von rund 20 m2 gedeiht nun in insgesamt 18 Hochbeeten „das Futter für die Bienen und das Futter für uns Menschen“, wie Steinkellner lachend erzählt. Und damit sich das Projekt zu einem sinnvollen Ganzen fügt, wurde der Schule bei der am Freitag abgehaltenen Eröffnungsfeier auch ein Insektenhotel von Christine Podlipnig, Kerstin Nicole Fischer und Markus Möslinger vom Naturschutzbund Steiermark überreicht.

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