Anzahl der Teilnehmer*innen 2025 verdreifacht.
Nach dem großen Erfolg mit begeisterten Schmetterlingseltern hat der Naturschutzbund Steiermark 2025 sein Artenschutz-Projekt zum Wiener Nachtpfauenauge zum zweiten Mal für externe Naturschützer*innen geöffnet. Waren es in der Pilotprojekt-Phase 2024 elf Familien, hat der Naturschutzbund das Projekt wegen der positiven Erfahrungen heuer auf 30 Schmetterlings-Mamas und Papas erweitert.
Familien mit Kindern, Student*innen, Paare, Pensionist*innen kamen beim Naturschutzbund zusammen, um mehr über das Projekt und ihre künftigen Schützlinge zu erfahren. Projektleiter Dr. Frank Weihmann, Biologe beim Naturschutzbund Steiermark, erklärte die verschiedenen Entwicklungsstadien der Raupen, die Handhabung der Aerarien und worauf es bei der Betreuung ankommt. Gemeinsam mit der Grazer Regionalstellenleiterin Andrea Pavlovec-Meixner übergab er den frisch gebackenen Schmetterlingseltern schließlich die Aerarien samt je 10 kleinen Schmetterlingsraupen.
Mit dem Auftrag, die verpuppten Raupen samt schriftlichem Bericht zur Pflege, Futter-Baumart und Besonderheiten, für die Überwinterung wieder beim Naturschutzbund abzugeben, verließen extrem motivierte Schmetterlingseltern mit Aerarien und Raupen den Garten in der Grazer Herdergasse. In den darauffolgenden Wochen standen wir den engagierten Naturschützer*innen natürlich per E-Mail und Telefon mit Rat und Tat zur Seite. Es war wunderbar zu sehen, mit wie viel Engagement die kleinen Raupen aufgezogen wurden. Von manchen Projektteilnehmer*innen erhielten wir wöchentlich Berichte samt Fotos.
Bei der Übergabe der Raupen an die Schmetterlingseltern 2024 (li.) und 2025 (re.). Foto oben Projektleiter Frank Weihmann erklärt, worauf es bei der Aufzucht der Raupen zu achten gilt.
Mit diesem Citizen Science-Projekt binden wir naturschutzinteressierte Laien in unsere Forschungsarbeit ein!
2025 wurden insgesamt 250 Raupen des Wiener Nachtpfauenauges an Schmetterlingseltern zur Aufzucht vergeben. Die Mehrzahl der Teilnehmer*innen kam aus Graz und Umgebung, einige aber auch aus der Oststeiermark bis zur Buckligen Welt. Der Erfolg der Schmetterlingseltern war heuer recht unterschiedlich. Erfreulicherweise gelang es einigen Teilnehmer*innen alle Raupen bis zur Verpuppung zu bringen, was als außerordentlicher Erfolg zu werten ist. Es zeigte sich wieder, wie wichtig dabei die richtige Auswahl der Futterpflanzen ist. Personen, die Kriecherln, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen oder Birnen als Futterpflanzen anboten, waren am erfolgreichsten. Ahorn, Apfel und Linde zeigten sich speziell in den frühen Larvenstadien als weniger geeignet. Die Raupenaufzucht für die Generation 2025 erstreckte sich von Ende April bis Ende Juli. Am 14. Mai schlüpften die ersten Raupen und Ende Juli verpuppte sich die letzte Raupe. Insgesamt hat der Naturschutzbund knapp 200 verpuppte Raupen von den Schmetterlingseltern zurückbekommen. Sie werden den Winter geschützt im Garten des Naturschutzbundbüros verbringen und bilden eine wichtige Basis für das Zuchtprogramm 2026.
Das Projekt „Schmetterlingseltern“ wird von der Stadt Graz, Büro der Bürgermeisterin, finanziell unterstützt.
Fotos: © Manfred Pölzlbauer
Juni 2025