Die Wildkatze ist eine der seltensten heimischen Säugetierarten. Ursprünglich im Großteil Europas beheimatet, gibt es heute nur noch aufgesplitterte Restvorkommen. Auch in Österreich war die Europäische Wildkatze früher über weite Teile verbreitet, verschwand jedoch Mitte des letzten Jahrhunderts aus den heimischen Wäldern. In letzter Zeit mehren sich jedoch Hinweise, dass die scheue Katze wieder ihren Weg in unsere Wälder findet.
Die Wildkatze ist im Anhang IV der FFH-Richtlinie europaweit geschützt. Bislang ist man dem damit verbundenem verpflichtenden Monitoring nicht nachgekommen, weil man davon ausgegangen ist, dass die Wildkatze in der Steiermark ausgestorben sei. In der Gemeinde Preding (Bezirk Deutschlandsberg) ist im Januar 2021 dann eine Wildkatze einem Auto zum Opfer gefallen. Aufgrund dieses zufälligen Hinweises, werden vom Naturschutzbund Steiermark in zwei erfolgsversprechenden Bezirken (Deutschlandsberg und Leibnitz), über die Dauer von sechs Monaten, mit Baldrian präparierte Lockstöcke angebracht. Zum Teil wird ergänzend eine Wildtierkamera installiert, um das Monitoring auch fotografisch zu dokumentieren. Es erfolgt eine regelmäßige Kontrolle der Lockstöcke und Fotofallen im beobachtungszeitraum von November 2021 bis April 2022. Gesammelte Haare werden vom Forschungsinstitut Senckenberg genetisch untersucht.
Darüber hinaus wird Bewusstseinsbildung vor allem für Jäger:innen und Landwirt:innen betrieben.
Dieses LE 14-20 Projekt (ABT13-118254/2021-1) hat für die Steiermark Pilotcharakter und wird systematische Grundlagen zur Verbreitung der Wildkatze liefern. Es ist zudem auch ein Beitrag für die bundesweiten Bemühungen des Österreichischen Naturschutzbundes, dieser Art mehr Beachtung zu schenken.