Boden-Alarm

Boden-Alarm in der Steiermark

Hunderte Hektar Bodenversiegelung für 90 Sekunden Fahrzeitersparnis! Gibt‘s nicht? … doch, das geht – in der Steiermark! Die Steiermark gehört beim Bodenverbrauch bereits jetzt zu den negativen Spitzenreitern. Mit täglich 2,5 Hektar (Quelle: WWF 2022) versiegelt allein die Steiermark so viel Boden wie im Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung für ganz Österreich festgesetzt ist. Die österreichweite Bodenverschwendung lag bei durchschnittlich 12 Hektar täglich.

Straßenausbau oder Ernährungssicherheit?
Zwei Straßenbauprojekten - in der West- und in der Oststeiermark – würden hunderte Hektar wertvolles Ackerland zum Opfer fallen. Doch es regt sich massiver Widerstand gegen die B68 neu und B70 neu, der vom Naturschutzbund mitgetragen wird. Naturschutzbund Steiermark-Präsident Johannes Gepp hat sich von der Situation vor Ort persönlich ein Bild gemacht und für die Bürger*innen-Initiative (BI) einen Vortrag über die massiv negativen Auswirkungen der Bodenversiegelung auf die Biodiversität der Region gehalten.
Ziel der beiden BI‘s ist die Sicherung landwirtschaftlicher Nutzflächen für unsere Ernährung sowie die Ablehnung von Zwangsenteignungen im Zuge der Straßenbauprojekte B 70 neu und B 68 neu. Denn mit der Realisierung der beiden Projekte gingen viele Hektar fruchtbarer Boden verloren und die Existenz zahlreicher (Bio-)Betriebe wäre bedroht. Natürlich wäre auch der gesamte Lebensraum Raab und Kainach massiv beeinträchtigt. Nun ist die steirische Landesregierung aufgefordert zu handeln!

Die Petition der Bürger*innen-Initiativen, die auch vom Naturschutzbund unterstützt wurde, hat mehr als 1000 Unterschriften erreicht und muss hiermit auch im steirischen Landtag behandelt werden. Eine Antwort steht bis dato aus.

                                                                       

Wird der enorme Bodenfraß beibehalten, ist irgendwann die gesamte nutzbare Fläche Österreichs versiegelt. Der Naturschutzbund fordert in seiner BODENSCHUTZ-Strategie den massiven Bodenverbrauch bis zum Jahr 2030 stufenweise zu reduzieren.  Ab 2040 ist die Verbauung von natürlichem Boden gänzlich zu verbieten.  Eine dafür notwendige Einigung zwischen Bund, Ländern, Städte- und Gemeindebund ist aber ausständig…

Naturschutzbund Präsidium Forderungen: Bodenschutz Positionspapier

Fotos: © Gabriele Hubich

April 2024

 

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