Äskulapnatter

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Latein. Bezeichnung: Zamenis longissimus

Verbreitung und Lebensraum

Die Verbreitung der Äskulapnatter erstreckt sich von den Pyrenäen und Frankreich über das südliche Mitteleuropa und den Balkan ostwärts bis zum Schwarzen Meer. Nördlich ihres Verbreitungsgebietes existieren in Deutschland, Tschechien und Polen kleinräumige isolierte Vorkommen. In Österreich kommt sie in ebenen bis zu montanen Bereichen des nördlichen, östlichen und südlichen Alpenvorlandes vor. In Tirol existiert ein isoliertes Vorkommen im Zillertal.

Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt unterhalb von 800 m Seehöhe. An sonnenexponierten und thermisch begünstigten Hängen kann sie aber bis über 1.600 m Seehöhe vorkommen. Sie besitzt eine hohe Affinität zu Gehölzen und ist häufig an lichten Wäldern, Waldrändern, Hecken und Uferbegleitgehölzen anzutreffen. Als typischer Kulturfolger des Menschen kommt sie oft auch in strukturreichen Gärten, landwirtschaftlichen Gehöften und Abbaugebieten vor.

Vorkommen in der Steiermark

Die Äskulapnatter besitzt in der West- und Oststeiermark unterhalb von ca. 1.000 m Seehöhe eine weite Verbreitung. In der Obersteiermark sind Vorkommen aus dem Mürztal und dem angrenzenden Mariazeller Land bekannt. Sie kommt vermutlich auch im oberen Murtal vor, hier sind aber keine gesicherten Nachweise dokumentiert. Zudem wurde sie aus dem Großraum Admont als Anschluss an oberösterreichische Vorkommen des Ennstales gemeldet.

Hilfe zur Bestimmung

Die schlanke, aber kräftig gebaute Art besitzt eine charakteristische längsgestreckte Kopfform und glatte Schuppen. Sie ist die einzige heimische Art, die deutlich über 1,30 m lang werden kann. Männchen werden in der Regel bis 1,80 m lang (Größenrekorde auch über 2 m), Weibchen bis ca. 1,50 m. Wie alle Nattern weist sie eine runde Pupille, 9 regelmäßige und glänzende Schuppen auf der Kopfoberseite und einen relativ langen Schwanz (ca. 1/6 der Körperlänge) auf. Die Oberseite adulter Tiere ist einheitlich gelblich- bis schwarzbraun gefärbt und weist oft weiße Striche, fallweise auch eine dunkelbraune Längsstreifung auf. Die ungefleckte Unterseite ist weißlich bis intensiv gelb gefärbt. Am hinteren Ende des Kopfes existiert ein gelber, oft nur gering ausgeprägter „Mondfleck“, der jedoch nicht schwarz eingerahmt wird. Dieser Fleck ist bei Jungtieren besonders deutlich ausgeprägt. Sie besitzen zudem einen breiten schwarzen Streifen an der Schläfe und oft auch unter dem Auge. Ihr Rücken ist gelblich braun gefärbt und weist zwei bis vier markante braune Fleckenreihen auf, die in geschlossene Streifen übergehen.

Ähnliche Arten

Durch ihre Körpergröße und der ungefleckt hellen, meist gelben Bauchseite werden adulte Tiere selten verwechselt. Jungtiere besitzen jedoch eine abweichende Färbung und werden häufig mit der Ringelnatter verwechselt.

Ringelnatter: die Rückenschuppen sind gekielt, nicht glatt, wodurch ein „raues“ Erscheinungsbild entsteht; der gelbe Mondfleck („Krönchen“) am seitlichen Hinterkopf ist schwarz umrandet; es fehlt ein schwarzer Hinteraugenstreifen; die Bauchseite ist intensiv schwarz gefleckt; grau(braun)e oder schwarze Grundfärbung des Rückens (nicht gelblich braun).

Größe

Gesamtlänge: meist bis zu 1,8 m, in Ausnahmefällen auch über 2 m. Männchen werden größer als Weibchen. Letztere werden bis zu ca. 1,5 m lang.

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Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel

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