Biodiversität im eigenen Garten und auf dem Balkon fördern

© Werner Gamerith

Was ist Biodiversität? Darunter versteht man die biologische Vielfalt aller Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Bakterien, Pilze) und deren Zusammenspiel in einem bestimmten Gebiet. Die weltweite aber auch die heimische Biodiversität ist stark bedroht und nimmt stetig ab. Die Ursachen der schwindenden Biodiversität sind vielfältig: Schuld sind vor allem die Zerstörung und Übernutzung von Lebensräumen und natürlich auch die negativen Folgen der Erderwärmung. Auch unsere Hausgärten tragen ihren Teil zur Abnahme bei. Sie bestehen heute hauptsächlich aus arten- und blütenarmen Rasenfläche und wenigen unterschiedlichen Pflanzen, oft von anderen Erdteilen, mit denen heimische Insekten, Vögel etc. wenig anfangen können.

Die gute Nachricht ist: Garten- und Balkonbesitzer können einen wichtigen Teil zu mehr Biodiversität beitragen.

Die Vielfalt lässt sich im Garten oder auf dem Balkon am besten mit möglichst vielen und unterschiedlichen einheimischen Pflanzen bewahren oder gar verbessern. Heimische Pflanzen sind seit Jahrhunderten an unsere klimatischen Verhältnisse angepasst und dienen unseren Tieren als Lebensgrundlage. So kann z. B. ein Teil der Rasenfläche durch eine Blumenwiese mit heimischen Wildblumen ersetzt werden. Eine passende Saatgutberatung finden Sie unter: www.aktionwildblumen.at. Zudem sind der Verzicht auf synthetische Dünger, Pflanzenschutzmittel, Insektizide und die Schaffung von möglichst ungestörten Rückzugsorten (2‑mähdige Wiesenbereiche, Hecken und Stein- u./o. Asthaufen) essentiell.

Bedenken Sie, alles ist miteinander verbunden: Wo genug und vielfältige Nahrung vorhanden ist, gibt es Insekten. Wo es Insekten gibt, finden sich vermehrt Vögel, Reptilien und Amphibien.

Konkrete Maßnahmen für den Artenschutz auf Balkon und Terrasse:

  • Förderung von vor allem einheimischen Pflanzen
  • Vielfalt bei den Pflanzen – eine möglichst große Auswahl verschiedener heimischer Pflanzen sorgt vom Frühling bis in den Herbst für Nahrung für Insekten, Vögel und anderen Tieren. Allein die meist ungeliebte Brennnessel ist für über 20 Tagfalter essentiell – an ihr fressen die Raupen u. a. von Tagpfauenauge, Landkärtchen, Kleiner Fuchs, Admiral, C-Falter, Distelfalter und mehrere nachtaktive Arten
  • Blumenwiese mit heimischen Wildblumen statt kurzgehaltener Rasen
  • Verzicht auf Thuja, Lorbeer, Schmetterlings-Strauch, Blauglockenbaum und Bambus und andere Neophyten wie Lanzettaster, Lupine oder Sonnenhut
  • Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und synthetische Düngemittel – nutzen sie natürliches Düngemittel wie Brennesseljauche, diese hilft auch gegen Blattläuse und Spinnmilben, Farnsud wirkt gegen Schnecken und Blattläuse, Ackerschachtelhalmsud hilft gegen Mehltau und Spinnmilben, …
  • Strukturelle Vielfalt – schaffen Sie ein möglichst vielfältig strukturiertes Mosaik z. B. bestehend aus einer blütenreichen Blumenwiesen, einem kleinen Gewässer, Hecken und Ecken aus Altholz u./o. Steinhaufen bzw. Legesteinmauern

Zurück

.