Ringelnatter

© Naturkundliche Station Linz

Latein. Bezeichnung: Natrix natrix

Verbreitung und Lebensraum

Die Verbreitung der Ringelnatter erstreckt sich von Nordafrika über nahezu den gesamten europäischen Kontinent (nordwärts bis Südskandinavien) über Vorderasien bis hin zum Baikalsee.

Die Ringelnatter ist die am weitesten verbreitete Schlange Österreichs und in allen Bundesländern, lokal auch in dichten Beständen anzutreffen. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in tiefen bis hin zu submontanen Lagen. Vereinzelt existieren jedoch auch Vorkommen bis zu einer Höhe von 1.900 m. Die Art ist an allen stehenden und fließenden Gewässer bzw. deren Umgebung anzutreffen. Vor allem in den Sommermonaten hält sie sich häufig auch in Wäldern oder an Waldrändern auf. Zudem werden menschliche Siedlungsgebiete verbreitet als Lebensraum angenommen. Dabei ist sie oft an gut besonnten, aber zugleich auch Deckung bietenden Strukturen wie Holzstößen, Totholzhaufen, Steinschlichtungen, Komposthäufen oder Hecken zu beobachten.

Vorkommen in der Steiermark

Die Ringelnatter besitzt in der Steiermark unterhalb von 1.000 m Seehöhe eine weite Verbreitung und kann an geeigneten Gewässern durchaus beachtliche Dichten erreichen. Es werden jedoch auch höhere Lagen besiedelt. In der Obersteiermark sind Vorkommen vor allem aus den größeren Flusstälern bekannt. Die Verbreitung innerhalb der montanen Zone ist nur unzureichend dokumentiert.

Hilfe zur Bestimmung

Weibchen besitzen einen schlanken, aber kräftig gebauten Körper. Die deutlich kleineren Männchen sind auch erheblich schlanker. Ältere Tiere können einen stark abgesetzten nahezu dreieckigen Kopf besitzen. Wie alle Nattern weist auch die Ringelnatter eine runde Pupille, 9 regelmäßige und glänzende Schuppen auf der Kopfoberseite und einen relativ langen Schwanz (ca. 1/6 der Körperlänge) auf. Die überwiegend grünlich-, bräunlich- oder dunkelgraue, gelegentlich auch vollkommen schwarz gefärbte Oberseite zeigt durch die gekielten Schuppen ein raues Erscheinungsbild. Sie besitzt häufig auch kleine schwarze Flecken. Als wichtigstes Merkmal ist der (weißlich) gelbe und schwarz umrahmte „Mondfleck“ beidseits des Hinterkopfes hervorzuheben. Die Unterseite ist überwiegend schwarz gefärbt. Die Bauchschilder weisen aber seitlich eine weißliche bis gelbe Grundfärbung auf.

Ähnliche Arten

Jungtiere werden häufig mit jenen der Äskulapnatter verwechselt. Diese sind jedoch gelblich braun gefärbt, ihr Mondfleck ist nicht schwarz umrahmt. Sie besitzen einen schwarzen Streifen an der Schläfe zwischen Auge und Mondfleck. Ihre Bauchseite ist hell ohne jegliche Schwarzfärbung gezeichnet. Das Schuppenkleid ist vollkommen glatt ausgebildet.

Schwarz gefärbte Exemplare besitzen zwar meist, aber nicht immer oder nur ansatzweise den weiß bis gelb gefärbten Mondfleck am Hinterkopf. Dadurch können sie mit schwarz gefärbten Kreuzottern verwechselt werden: Diese besitzen aber einen gedrungenen Körperbau, schlitzförmige Pupillen und einen deutlich vom Körper abgesetzten kurze Schwanz (< als 10% der Gesamtlänge). Auch besitzen sie an der Kopfoberseite keine 9 regelmäßigen und glänzenden Schilder, sondern eine Vielzahl kleinerer Schuppen, in denen bis zu 5 größere eingelagert sind. Dieses Merkmal ist auch aus 1-2 m Entfernung zu erkennen. Ein „dreieckiger Kopf“ ist kein brauchbares Unterscheidungsmerkmal.

Würfelnatter: Fehlen des „Mondflecks“, Rückenseite dunkel und oft nur diffus gewürfelt ohne schwarze Fleckenzeichnung. Ihre Bauchseite ist zwar auch schwarz gefleckt, jedoch dominiert vor allem im vorderen Körperbereich die helle weißliche, gelbliche oder auch rötliche Grundfärbung.

Größe

Weibchen können in Österreich eine Gesamtlänge bis zu 130 cm, die deutlich schlankeren Männchen bis zu 60-80 cm erreichen. Dieser Größenunterschied ist typisch für Arten, die keinen Kommentkampf durchführen.

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Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel

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