Würfelnatter

© Hannes Hill

Latein. Bezeichnung: Natrix tessellata

Verbreitung und Lebensraum

Die Würfelnatter besitzt in Europa ihren Verbreitungsschwerpunkt im Südosten. Sie kommt von Italien, Österreich und Tschechien über die Balkanhalbinsel und die Türkei bis nach Zentralasien vor.

In Österreich ist ihre Verbreitung auf die Fließgewässersysteme von Donau (einschließlich Kamp, Thaya und March), Raab, Mur und Drau unterhalb von meist 600 m Seehöhe (Höchstfund 840 m, Kärnten) beschränkt. In diesen Bereichen werden auch fischreiche Teiche und Seen (z.B. in Kärnten) besiedelt. Neben einem ausreichenden Fischbestand ist ein Strukturreichtum sowohl der Gewässer (Flachwasserzonen, Störsteine, aufgelockertes Strömungsprofil) als auch des Landlebensraumes (geschützte Sonnenplätze, Totholz, Steinschlichtungen, ausreichend dimensionierte Uferbegleitgehölze) von hoher Bedeutung. Es werden durchaus auch kleine Bäche mit nur 1 bis 2 m Durchmesser als Lebensraum angenommen.

Vorkommen in der Steiermark

Die Würfelnatter ist in der Steiermark an der Mur flussabwärts von Bruck/Mur sowie im Einzugsbereich größerer Zubringer (Kainach, Laßnitz, Sulm, Grabenlandbäche), an der Raab und in der Feistritzklamm unterhalb einer Seehöhe von 550 m verbreitet. Dabei werden durchaus auch kleinere Nebenbäche und Teiche im Nahbereich der Fließgewässer besiedelt, sofern sie einen ausreichenden Fischbesatz aufweisen. Vorkommen im Raum Leoben sind vermutlich bereits erloschen.

Hilfe zur Bestimmung

Weibchen besitzen einen schlanken, aber kräftig gebauten Körper. Die deutlich kleineren Männchen sind auch erheblich schlanker. Ältere Tiere können einen stark abgesetzten nahezu dreieckigen Kopf besitzen. Wie alle Nattern weist auch die Würfelnatter eine runde Pupille, 9 regelmäßige und glänzende Schuppen auf der Kopfoberseite und einen relativ langen Schwanz (ca. 1/6 der Körperlänge) auf. Die überwiegend (grünlich-, bräunlich-) grau gefärbte Oberseite zeigt durch die gekielten Schuppen ein raues Erscheinungsbild und weist ein variables, mehr oder weniger ausgeprägtes würfelartiges Muster aus dunklen Flecken auf. Die Unterseite ist weißlich, gelblich oder rötlich mit schwarzer Fleckung gefärbt. Der Kopf ist undeutlich gefleckt und weist im Nacken oft eine dunkle V-förmige Zeichnung auf. In Anpassung an die semiaquatische Lebensweise sind Nasenlöcher und Augen stärker nach oben ausgerichtet.

Ähnliche Arten

Ringelnattern besitzen einen hellen bis gelben Mondfleck im Nacken und weisen am Rücken kleine schwarze Flecken, aber keine würfelförmige Zeichnung auf. Im Wasser bewegt sich die Würfelnatter überwiegend tauchend fort und unterscheidet sich damit auch im Schwimmverhalten von der in der Regel an der Wasseroberfläche schwimmenden Ringelnatter.

Schlingnattern weisen eine ausgeprägtere Zeichnung auf, in Form eines parallel auslaufenden „verkehrten U“ am Hinterkopf, schräg versetzten Fleckenreihen sowie eines dunklen Längsstreifens vom Nasenloch über das Auge bis zum Hals. Zudem fehlt eine schwarze Fleckung der Bauchseite.

Größe

Weibchen können in Österreich eine Gesamtlänge bis ca. 120 cm, die deutlich schlankeren Männchen bis zu 60-80 cm erreichen. Dieser Größenunterschied ist typisch für Arten, die keinen Kommentkampf durchführen.

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Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel

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