„BLÜHENDES UND SUMMENDES SULMTAL“

Bunte Wiesenblumen, viele Bienen!

Sechs Gemeinden ziehen an einem Strang für ein "Blühendes und Summendes Sulmtal" ohne Glyphosat dafür mit blühenden Wiesen, Insekten und Vögeln. 

SULMTAL. Vielleicht ist es schon aufgefallen: Die Insektenspuren beim Autofahren werden weniger. Warum? Ganz einfach, weil es weniger Insekten gibt. Und das ist alarmierend: Zahlen aus Deutschland belegen einen Insektenschwund um mehr als 75 Prozent - in Österreich wird eine ähnliche Situation vermutet. Die Folgen sind gravierend, wie schon das Bienensterben und der damit einhergehende Schwund an Vogelarten zeigt. Wenn die Insekten dank Rasenrobotern und Co. keine blühenden Wiesenflächen mehr vorfinden, dann können sie auch nicht existieren.

Sechs Gemeinden für ein blühendes Sulmtal

„Das ist dramatisch! Dieser Entwicklung muss man sofort gegensteuern“, sagt Karl Michelitsch als Ortschef von Pölfing-Brunn und hat die Ärmel aufgekrempelt. Kurzerhand holte er die Bürgermeister von St. Martin, St. Peter, Schwanberg, Wies und Eibiswald an Bord. Man war sich einig, als erste Initiative den Einsatz des Totalherbizids Glyphosat (Roundup) auf öffentlichen Gemeindeflächen zu stoppen. Deshalb haben diese Gemeinden heuer auch den Ankauf eines Heißwassergerätes zur chemielosen Unkrautbeseitigung beschlossen, um z.B. Gehsteigkanten, Zaunränder und andere Flächen mit bis zu 130 Grad heißem Wasserdampf giftfrei zu pflegen.

Blühende Wiesen statt englischer Rasen

„Schließlich braucht ein „Blühendes und Summendes Sulmtal“ vor allem Blühpflanzen in Gärten und Wiesen! Gerade die glattrasierten Hauswiesen fördern das Insektensterben“, ist Michelitsch überzeugt. In diesem Sinne werden heuer in Pölfing-Brunn erstmals abgegrenzte Teilbereiche beim Bahnhofpark u.a. nur noch einmal im Spätherbst gemäht, um dort die Blumenwiesen als Insekten und Schmetterlingsweiden zu erhalten.

Mit anderen Worten: Einen kleinen Naturwiesenanteil von z.B. 10 bis 20% verträgt jeder gepflegte Rasen und Hausgarten.

Aus diesem Grund und aus Anlass des 60-jährigen Bestehens verteilt der Naturschutzbund Steiermark im Frühjahr 60.000 Wildblumen in Töpfen. Davon gehen 3.000 an die sechs glyphosatfreien Gemeinden des Sulmtals. 

Die Gemeinde St. Martin im Sulmtal, mit Bürgermeister Franz Silly verteilte an die Bevölkerung gratis Wildblumen im Topf.

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